Von allen Seiten erhielten wir zum Osterfest persönliche Wünsche. Der Tagesspiegel, die Märkische Allgemeine, das BraWo-Team wünschten uns ein schönes Osterfest. Nachbarn und Freunde stimmten ein: Frohe Ostern! Ist Ihnen das nun gelungen? Waren es für Sie frohe Ostertage, und womit war die Freude begründet? Oder waren es nur arbeitsfreie Tage, die man sich schön gestaltet hat? weiterlesen

Für mich war die Teilnahme an der Osternachtfeier in unserer Kirche der Höhepunkt des Osterfestes. Hier kamen wir zum Kernpunkt unseres christlichen Glaubens. Die Finsternis erstarrter Trauer über den Tod Christi erhellte das Morgenlicht des Ostersonntags: Christus ist auferstanden! Darauf können wir Christen vertrauen und in großer Freude Ostern feiern.

Rund 40 Gemeindeglieder hatten sich um 5.30 Uhr in der nachtfinsteren Kirche in erwartungsvollem Schweigen versammelt. In dieser andachtsvollen Stille erklang die Osterbotschaft, und vertraute Kanons begannen zaghaft besinnlich und gingen mehr und mehr über in eine frohe Stimmlage.

Mit wenigen Worten verkündete die Pfarrerin diese frohe Botschaft: Christus ist wirklich auferstanden, es ist von seinen Freunden bezeugt, so unbegreiflich es für uns naturwissenschaftlich aufgeklärte Menschen ist. Der Tod ist nicht mehr todsicher! Im festen Vertrauen an den österlichen Christus stärken uns seine Worte „Fürchte dich nicht!" Inzwischen trug der Kantor eine brennende Kerze zum Altarraum, wir hörten den Bibeltext, und dann wurde diese eine Flamme von Kerze zu Kerze weitergereicht. Zum aufkommenden Tageslicht draußen wurde nun der dunkle Kirchenraum von 40 Kerzenlichtern erhellt. Die Besucher traten anschließend mit ihrer Kerze zu einem flach am Boden liegenden Kreuz im Altarraum vor, setzten sie in die Vertiefungen des Kreuzes und sprachen ein persönliches Gebet.

Die vielseitigen Fürbitten richteten unsere Gedanken auch auf die dunklen Schatten unserer Lebenswelt, auf die Kranken und Sterbenden, auf die Ereignisse in der Ukraine und in Südkorea, auf das Elend der Flüchtlinge, auf die Verschwendung der Bodenschätze und die Verwüstungen der Natur.

Mit dem letzten Osterlied „Wir wollen alle fröhlich sein" endete die Andacht, die jedem Teilnehmer als Glaubensorientierung in Erinnerung bleiben wird.

Auf der Empore war mit viel Liebe eine festlich bunte Frühstückstafel hergerichtet worden, an der die Besucher der Morgenfeier sich in fröhlicher Gemeinschaft stärken konnten.

Für diesen österlich ausgerichteten besinnlichen Aufgalopp, der meinem Osterfest die qualitätsvolle Zielrichtung gab, danke ich allen Mitwirkenden aus vollem Herzen.

Hans-Ulrich Rhinow